I.1.6. Videomaterial als Diagnose- und Reflexionsinstrument im Lehr-Lern-Labor und Großveranstaltungen

I.1.6. Videomaterial als Diagnose- und Reflexionsinstrument im Lehr-Lern-Labor und Großveranstaltungen

Das Teilprojekt I.1.6 „Videomaterial als Diagnose- und Reflexionsinstrument im Lehr-Lern-Labor und Großveranstaltungen“ ist im Schwerpunkt I „Gestaltung und Analyse von Lehr-Lern-Prozessen“ verortet. Eines der Hauptziele ist die Entwicklung und die nachhaltige Integration von (innovativen) Lehr-Lern-Angeboten zur Theorie-Praxis-Verknüpfung für die universitäre Lehre. Dazu wurde ein erweitertes Seminarkonzept für das Didaktische Seminar (Modul 12a/b, MA Ed. Mathematik), unter anderem durch videobasierte Schüler- und Studierenden-Vignetten, erstellt.
Zunächst wurden dazu Videovignetten erstellt, mit weiteren Materialien und Diagnoseaufträgen angereichert, und in das Video-Tool ViviAn (Videovignetten zur Analyse von Unterrichtsprozessen) eingebunden. Zur Bearbeitung müssen die Studierenden ihr fachdidaktisches, fachwissenschaftliches und pädagogisches Wissen nutzen und vernetzten, um die dazugehörigen Diagnoseaufträge beantworten zu können.
Des Weiteren konzipieren die Studierenden eine Lernumgebung, welche im Anschluss von einer Schulklasse erprobt wird. Dabei beobachten die Studierenden eine Schülergruppe und greifen ein, falls sie der Auffassung sind, dass das Weiterarbeiten ohne Intervention nicht mehr produktiv stattfinden kann. Dies wird videografiert, zu Videovignetten verarbeitet und die Gruppenmitglieder diskutieren und reflektieren über die getätigten Interventionen. Dabei benötigen die Studierenden die Vernetzung der verschiedenen Wissensbereiche des Professionswissens, um adäquat zu handeln und als Grundlage für ihre Argumentation.

Dieses Teilprojekt wird in der zweiten Projektphase fortgeführt. Nähere Informationen zur Arbeit des Teilprojekts in der zweiten Förderphase finden Sie hier.

Seminarablauf
  1. Nachdem die Studierenden mit dem Diagnosetool ViviAn gearbeitet haben und inhaltlichen Input zur Gestaltung von Lernumgebungen erhalten haben, bearbeiten sie eine Station des Mathematik-Labors zunächst selbstständig und notieren sich dabei Auffälligkeiten, die sowohl auf Inhalte, aber auch auf Formalitäten und sonstige Beobachtungen abzielen können.
  2. Als nächstes schauen sich die Studierenden jeweils die Videos der aktuellsten Durchführung der Station mit einer Schulklasse an. Hierbei notieren Sie sich, wie die Schülerinnen und Schüler mit den einzelnen Aufgaben zurechtgekommen sind, wo es Schwierigkeiten und Verständnisprobleme gab und ggfs. auch fehlende Inhalte, die sie sich an dieser Stelle noch gewünscht hätten.
  3. Nach einem ausführlichen Literaturstudium konzipieren die Studierenden auf Grundlage der Beobachtungen, die sie bei der Bearbeitung der Station und der Sichtung des Videomaterials gewonnen haben, jeweils in Kleingruppen eine neue Station. Dazu legen Sie sich zunächst auf die Lernziele und zu vermittelnden Inhalte fest und formulieren dann nach und nach passende Aufgaben für die einzelnen Arbeitshefte.
  4. Diese Stationen werden dann mit einer Schulklasse erprobt, wobei der Großteil der Klasse im Mathematik-Labor arbeitet und eine Schülergruppe in einem separaten Nebenraum. Diese Gruppe wird einerseits gefilmt, andererseits auch permanent durch einen der Studierenden per Videoübertragung aus einem Nebenraum beobachtet.
  5. Der beobachtende Student hat die Aufgabe, die Schülerinnen und Schüler zwar selbstständig arbeiten zu lassen und dabei eine Lernprozessdiagnose vorzunehmen, aber auch Interventionen zu tätigen, falls die Schülergruppe fachliche oder fachdidaktische Probleme hat, welche eine sinnvolle Weiterarbeit nicht zulassen würden.
  6. Diese Interventionen werden videografiert und zugeschnitten. Dabei wird darauf geachtet, dass der gesamte Eingriff zu sehen ist und außerdem ein gewisser Vorlauf da ist, welcher dazu beitragen soll, die Intervention zu verstehen. Dieser Vorlauf kann je nach Intervention und vorangegangenem Schülerverhalten unterschiedlich lange dauern.
  7. Die zugeschnittenen Interventionen werden den Studierenden in der jeweiligen Kleingruppe an einem Folgetermin vorgelegt. Dabei reflektieren die Studierenden einerseits über die Erprobung der Station allgemein, andererseits auch über die getätigten Interventionen.
Mathematik-Labor "Mathe ist mehr" und ViviAn

Das erweiterte Seminarkonzept ist eng mit dem Mathematik-Labor „Mathe ist mehr“ am Campus Landau verknüpft. Die Studierenden konzipieren oder überarbeiten eine Station des Mathematik-Labors und erproben diese. Im Anschluss haben sie die Möglichkeit, diese nochmals zu optimieren. Die Stationen werden dann langfristig ins Mathematik-Labor eingebunden und können nach Absprache von Schulklassen durchgeführt werden.

Informationen zum Mathematik-Labor "Mathe ist mehr":  Klick hier

Das „Didaktische Seminar“ ist außerdem eine der Veranstaltungen am Campus Landau, in denen die diagnostischen Fähigkeiten der Studierenden mit Hilfe des Video- und Diagnosetools ViviAn (Videovignetten zur Analyse von Unterrichtsprozessen) gefördert werden sollen. ViviAn bietet den Lehramtsstudierenden die Möglichkeit, Gruppenarbeitsprozesse von Schülerinnen und Schüler zu analysieren. Neben dem Video stehen den Studierenden noch viele weitere Hintergrundinformationen rund um die Videosequenz zur Verfügung.

Informationen zu ViviAn:  Klick hier

Ansprechpartner




Prof. Dr. Jürgen Roth
roth@uni-landau.de





Moritz Walz
walz@uni-landau.de

Dieses Teilprojekt wird in der zweiten Projektphase fortgeführt. Nähere Informationen zur Arbeit des Teilprojekts in der zweiten Förderphase finden Sie hier.