I.4. Lernwerkstatt: Schulpraxis in der Religionsdidaktik
Die Lernwerkstatt hat das Ziel, das religionsdidaktische Studium weiterzuführen, indem Theorie und Praxis verbunden werden. Im Sinne eines Lernverständnisses, das nicht nur Wissensvermittlung betreibt, sondern die selbsttätige Aneignung von Wissen ins Zentrum stellt, bietet die Lernwerkstatt mit ihren Reflexionszirkeln die Möglichkeit zur Vernetzung von theologischem Studium und praxisorientierter Vorbereitung der Erteilung von schulischem Religionsunterricht.
Die Leitperspektiven zur Umsetzung der Lernwerkstatt sind:
1. Ein Instrument der praxisnahen didaktischen Ausbildung. Für die Theorie-Praxis-Verzahnung ist eine Kooperation mit Schulen geplant, um Praxisbezüge herzustellen. Lehrkräfte und Studierende können gemeinsam in der Lernwerkstatt an religionsdidaktischen Themen arbeiten. Dies führt zu einer Vertiefung fachlich theologischer, fachdidaktischer und allgemein didaktischer Kompetenzen.
2. Ein Weg zur Auseinandersetzung mit Heterogenität und Inklusion. Einen thematischen Schwerpunkt bilden Heterogenität und Inklusion. Die theologische Anthropologie besitzt Potential, Heterogenität und Inklusion zu begründen und zu fördern. Die Lernwerkstatt ist geeignet, um Theorie und Praxis der Inklusion zu verzahnen und daraus Lehr-/ Lernkonzepte für den RU zu generieren.
Die kontinuierliche Evaluation und Begleitforschung der Lernwerkstatt findet im Rahmen eines Dissertationsprojekts statt, indem u.a. die Entwicklung der studentischen Kompetenzentwicklung untersucht wird.
Kooperationspartner
• Institut für Evangelische Theologie am Campus Koblenz
• Institut für Grundschulpädagogik am Campus Koblenz:
- Koblenzer Netzwerk Campusgrundschulen & Studienseminare (KONECS)
- Forschungs- & Lernwerkstatt des Instituts
• Medienladen in Koblenz (im Kurt Esser Haus)
• Schulen und Religionslehrer/innen im Koblenzer Umland
• Institut für Lehrerfort- und -weiterbildung – ILF Mainz
• Zentrum für Lehrerbildung der Universität Koblenz-Landau. Campus Koblenz
• Diözese Trier
Weitere Kooperationen sind noch im Aufbau.
Zielgruppen
• Studierende der Katholischen und Evangelischen Theologie
• Lehramtsanwärter/innen
• Religionslehrkräfte im Schuldienst
Materialien zur Ausleihe
Für die genau Bestandsliste der Materialien, weitere Informationen und zur Materialausleihe wenden Sie sich bitte an: Julian Miotk
• Materialkoffer mit religiösen Gegenständen und Bücher zu den Weltreligionen
- Judentum
- Christentum
- Islam
- Buddhismus
- Hinduismus
• Materialkoffer zum Thema „Flucht und Migration“
• Religionspädagogische Legematerialien
Konzept der Lernwerkstatt
Leitperspektiven
Die Werkstatt versteht sich als didaktisches Setting mit dem Schwerpunkt auf Praxis-Theorie-Verzahnung. Sie bietet einen Weg zur Auseinandersetzung mit Heterogenität und religiöser Pluralität, welche sich u.a. über die Dimension des Interreligiösen Lernens konkretisiert.
Ausgangslage
Die Werkstattarbeit setzt auf hochschuldidaktischer Ebene an, wurde von Grund auf entwickelt und neu aufgebaut. Angegliedert ist die Werkstatt an eine religionsdidaktische Seminarveranstaltung des Instituts für Katholische Theologie.
Zielsetzung
Die Studierenden setzen sich intensiv mit den Themen Heterogenität und religiöse Pluralität auseinander, entwickeln Materialien für den Religionsunterricht und erproben diese anschließend in der Unterrichtspraxis.
Phasen der Werkstattarbeit
1. Theoriephasen zu religionsdidaktischen Konzepten
2. Selbständige Projektphase der Studierenden mit Begleitung durch Dozierende:
• Erstellung des Unterrichtsmaterials
• Ausarbeitung der Religionsstunden
3. Präsentation & Besprechung des Unterrichtsmaterials und der -stunde
4. Erprobung der Unterrichtsstunde mit Schülerinnen und Schülern im Religionsunterricht
5. Reflexion der Erprobungsphase
Begleitforschungsprojekt
Für die nachhaltige Implementierung und wissenschaftliche Beforschung der Lernwerkstatt wird diese durch eine Dissertation von Julian Miotk begleitet. Der Arbeitstitel lautet:
Qualifikationsmöglichkeiten von angehenden Religionslehrer*Innen – eine Studie zur Rekonstruktion von Lernstrukturen in Studienwerkstätten im Kontext von Heterogenität und religiöser Pluralität.
Im Mittelpunkt stehen dabei die Lernprozesse der Studierenden, die in der Lernwerkstatt angeregt werden und sich anhand einer qualitativen Studie rekonstruieren lassen. Folgende Fragen stehen dabei im Mittelpunkt:
1. Welche Wirkungsweisen und Lernstrukturen lassen sich im Kontext des interreligiösen Lernens bei den Studierenden durch die Arbeit in der Studienwerkstatt rekonstruieren?
2. Welchen Beitrag kann die Studienwerkstatt zur universitären Religionslehrer*Innenbildung leisten, um dem Ziel einem von Heterogenität und religiöser Pluralität geprägt RU gerecht zu werden?
Neben der Dissertation wird die Lernwerkstatt durch weitere qualitative Forschungsarbeiten im Rahmen von Master-Arbeiten zu folgenden Themenschwerpunkte beforscht:
• Studienwerkstatt Religionsdidaktik – Auswertung des Konzeptes der Studienwerkstatt am Beispiel interreligiösen Lernen im Religionsunterricht der Grundschule im Hinblick auf die Verknüpfung von Theorie und Praxis.
• Der Unterrichtseinstieg als sensible Phase – eine qualitative Studie zum Lernen an fremden Religionen im katholischen Religionsunterricht.
• Religionsdidaktisches Wissen und Kompetenzen von Lehramtsstudierenden. Eine qualitative Inhaltsanalyse.
Anvisierter Outcome
• Erweiterung der fachlichen, fachdidaktischen und reflexiven Kompetenzen
• Etablierung eines neuen hochschuldidaktischen Ansatzes an der Universität Koblenz-Landau
• Wissenschaftliche Reflexion einer Lernwerkstatt für die Fachdidaktik „Religion" und die Hochschuldidaktik
AnsprechpartnerInnen |
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Prof. Dr. Angela Kaupp |
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Julian Miotk |
Dieses Teilprojekt wird in der zweiten Projektphase fortgeführt. Nähere Informationen zur Arbeit des Teilprojekts in der zweiten Förderphase finden Sie hier.