Postersession

Poster 1: Praxisorientierte Bildungsarbeit im naturwissenschaftlich-technischen Sachunterricht

Teilprojekt 8 - Formative Assessment im Sachunterricht mit Bezug zum digitalen Lernen in allen Phasen der Lehrerbildung

Sabrina Stiel-Dämmer, Dr. Maren Ebel & Prof. Dr. Miriam Leuchter

Im Rahmen von MoSAiK wurde ein praxisorientiertes Lehrkonzept theorie- und forschungsbasiert entwickelt. Dieses Konzept wurde in die Hochschullehre sowie das Lehr-Lern-Labor FoKuS implementiert und evaluiert. Es zielt darauf, professionelles Wissen sowie Einstellungen und Überzeugungen von Lehrpersonen mittels fallbasiertem Lernen weiterzuentwickeln. Dadurch sollen Lehrpersonen dazu befähigt werden, lernbedeutsame Ereignisse in komplexen Lehr-Lern-Situationen angemessen wahrnehmen und interpretieren zu können, um auf dieser Grundlage fundierte Entscheidungen für weitere unterrichtliche Handlungen zu treffen (vgl. z.B. Blömeke et al., 2015; Helmke & Schrader, 2014; Kunter & Voss, 2011).
Im Lehrkonzept werden mit Hilfe des im Seminar erworbenen Basiswissens Lehr-Lern-Situationen geplant und anschließend eigene oder fremde Lehr-Lern-Situationen anhand von Videos diskutiert und reflektiert. Dadurch sollen professionelle Kompetenzen bei Grundschullehramtsstudierenden, Referendaren und Lehrkräften gefördert werden. (Bell & Cowie, 2001; Gold et al., 2017; Holodynski et al., 2022; Sunder et al., 2016).
Das Lehr-Lern-Labor FoKuS (Forschendes Lernen in Kita und Grundschule) trägt zum einen zur Umsetzung des fallbasierten Lernens bei, indem es z.B. im Rahmen von Kinderuni-Veranstaltungen die Erprobung von Microteachings ermöglicht; zum anderen verstärkt es die Reichweite des Lehrkonzeptes in alle Phasen der Lehrerbildung und in die vorschulische Bildung, indem Fortbildungen für Referendarinnen und Referendare, Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte angeboten werden.

Die Evaluation des Seminarkonzeptes zeigt eine Verbesserung der jeweils untersuchten Seminargruppen im Vergleich zu einer Kontrollgruppe ohne Seminarteilnahme sowohl im professionellen Wissen zu kognitiver Aktivierung (Stiel-Dämmer, 2022) als in auch Einstellungen zu Computational Thinking (Weber et al., 2022).
Das Seminarkonzept ist bislang in je einem Modul im Bachelor und Master Grundschulpädagogik implementiert. Zur Durchführung des Seminarkonzeptes wurden 12 Dozierende geschult. Weiterhin entstanden im Rahmen einer abgeschlossenen Dissertation im Projekt 14 Textvignetten, eine Transferaufgabe und neun Videovignetten für Seminare. Seit 2016 wurden 23 Workshops mit ca. 170 Teilnehmenden für Lehrkräfte (alle Phasen) und pädagogische Fachkräfte im Rahmen von FoKuS durchgeführt sowie 44 Workshops für Kinder mit ca. 1870 Teilnehmenden. Weitere Workshops wurden geplant, konnten aber aufgrund der COVID-19-Pandemie nicht durchgeführt werden.

Zukünftig sollen weitere FoKuS-Workshops für pädagogische Fachkräfte, Studierende, Referendar*innen, Lehrkräfte und Kinder stattfinden. Außerdem können die entwickelten Seminar- und Schulungsmaterialien und -konzepte in zukünftige Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen implementiert und auf weitere Themengebiete (z.B. im Sachunterricht) ausgeweitet werden.

 

Poster 2: Theorie vor Praxis oder Praxis vor Theorie? Innovative Lehrformate zur Förderung „Professioneller Lehrkompetenzen“

Teilprojekt 13 - Professionelle Kompetenzen im Bereich Klassenführung durch Blended Learning fördern

Julia Formanski (in Kooperation mit Prof. Dr. Gerlinde Lenske, Leuphana Universität Lüneburg)

Wie müssen Lehr-Lernkonzepte gestaltet sein, um professionelle Kompetenzen von Lehramtsstudierenden im Umgang mit Heterogenität effektiv zu fördern?

Vor dem Hintergrund dieser Frage wurden in TP 13 Hochschulseminare im Kontext von Digitalität, Inklusion und Reflexion konzipiert und evaluiert. Entstanden sind dabei zwei digitale Seminarkonzeptionen, die auf den theoretischen Arbeiten von Fritz Oser fußen, die Tiefenstrukturen in Form der Basismodelle des Unterrichts fokussieren und dabei der Frage nachgehen, ob die sequenzielle Reihung von problembasiertem Lernen (PBL) vor direkter Instruktion (DI) effektiver die professionellen Kompetenzen fördert als DI vor PBL (Oser & Patry, 1990, Sarasin 1995).

Dabei standen die Sichtung und Erstellung von Drehbüchern und Videovignetten (Friesen et al., 2020; Sherin & van Es, 2009; Seidel & Prenzel 2007) im Kontext schulischer Heterogenität (Bohl et al., 2017), die didaktische Umsetzung der Hochschullehre (Richardson; 2002; Hattie, 2014, Oser 2001/2013) wie auch die Auswahl adäquater Erhebungsinstrumente im Fokus der wissenschaftlichen Begleitforschung (Schmitz et al., 2020; Gerhard et al. 2020; Brühwiler, 2014).

Das Poster veranschaulicht das Forschungsdesiderat und fokussiert die Entwicklungsschritte und Ergebnisse der Pilotierungsphase mit Blick auf die bevorstehende Hauptstudie (WS23/24). Ferner wird ein Ausblick auf Implementation der Seminarkonzeption und Unterrichtsvideos/-vignetten sowie eine zukünftige Weiterführung im Sinne einer möglichen längsschnittlichen Erhebung skizziert.

 

Poster 3: Mentoring im Lehramt – Reflektieren, Kooperieren, Professionalisieren: Herausforderungen und Chancen eines Mentoring-Programms in der ersten Phase der Lehrkräftebildung

Zentralprojekt - Verfügbarkeit schulpraktischer Elemente

Dana Engel

Mentoring-Programme sind in den vergangenen zwanzig Jahren zu einem bewährten Instrument der ,Nachwuchs’förderung und Professionalisierung geworden und finden sich in verschiedenen Ausprägungen an nahezu jeder Universität, wobei die konzeptionelle Ausgestaltung der Programme sowie deren Zielsetzung z.T. erheblich variiert (vgl. z.B. Rohmann 2017). Dies gilt auch für das Mentoring im Kontext der Professionalisierung (angehender) Lehrkräfte (vgl. z.B. Reintjes et al. 2018). Während die formelle Mentoring-Beziehung für schulpraktische Phasen und den Vorbereitungsdienst bereits sehr gut erforscht wurde (vgl. z.B. Gergen 2019), ist über die Implementation, Durchführung und Wirkung derartiger Programme in der ersten Phase der Lehrkräfteausbildung bislang nur wenig bekannt.

Im Kontext des Projekts MoSAiK und vor dem Hintergrund der Neugründung der Universität Koblenz, die bereits über ein sehr stabiles Schulnetzwerk („Netzwerk Campus-Schulen“) verfügt, bietet sich ein einzigartiges Setting für die Einführung eines neuen Mentoring-Programms für Lehramtsstudierende. Die Konzeption stützt sich auf aktuelle Forschungsstand zu Mentoring-Programmen und wurde im Austausch mit verschiedensten Beratungs- und Begleitungsangeboten zentraler Universitätseinrichtungen und den Fachbereichen speziell für den Koblenzer Kontext entwickelt. In einer zweijährigen Pilotphase sind sowohl Formate des Peer-Mentorings als auch Formen des ,klassischen‘ One-to-one-Mentorings mit Lehrkräften getestet und evaluiert worden, im Zuge der Verstetigung des Programms sollen noch weitere Elemente eingeführt und ausgebaut werden. 

Die Posterpräsentation bietet die Gelegenheit, sowohl die institutionelle Einbettung und Konzeption des Mentoring-Programms wie auch die Herausforderungen und Chancen einer solchen individualisierten studienbegleitenden Angebots zu diskutieren. Nicht zuletzt steht dabei auch die grundlegende Frage im Fokus, inwiefern solche Programme Studierende in ihrem Reflektieren, Kooperieren und Professionalisieren unterstützen – und damit einen wesentlichen und früh angesetzten Beitrag zur Lehrkräftebildung leisten können.

 

Poster 4: Sprach(en)sensibel unterrichten in allen Fächern - Implementation eines interdisziplinären Seminars für die Vorbereitung aller Lehramtsstudierenden auf den Unterricht in sprachlich heterogenen Bildungskontexten

Dana Engel & Katharina Hirt

In Anbetracht der migrationsbedingt wachsenden Zahl mehrsprachiger Schüler*innen und der damit einhergehenden sprachlich heterogenen Schulklassen ist es erforderlich, Lehramtsstudierende aller Fächer auf diese Herausforderungen vorzubereiten und zugleich einen chancenorientierten Blick auf die vielfältige Situation vor Ort zu richten. Die hohen Bewerber*innenzahlen für das Zertifikat „Sprachbildung und Deutsch als Fremd- und Zweitsprache (DaFZ)“ (MoSAiK TP3) und Kooperationsgespräche mit Partnerschulen des Netzwerks Campus-Schulen dokumentieren den steigenden Bedarf an Professionalisierungsangeboten bei Nachwuchslehrkräften in Bezug auf einen kompetenten Umgang mit sprachlicher Heterogenität. Der Aufbau des Professionswissen in diesem Bereich sollte bereits in der ersten Phase der Lehrkräftebildung beginnen. Ziel des anvisierten Vorhabens ist daher die Implementation einer theoriebasierten und praxisorientierte Auseinandersetzung mit sprachlicher Bildung und Mehrsprachigkeit als Querschnittsthema in der Lehrkräftebildung an der Universität Koblenz. Basierend auf bereits innerhalb des Zertifikats DaFZ konzipierten und evaluierten Workshops soll ein ganzsemestriges Seminar entwickelt werden, das neben der Vermittlung von Professionswissen im Bereich des sprach(en)sensiblen Unterrichtens auch die Schulung von Empathiefähigkeit und Reflexionskompetenz aller angehenden Lehrpersonen vorsieht.

Die interdisziplinäre Entwicklung der curricularen Erweiterung erfolgt in Kooperation zwischen dem Institut für Germanistik, dem Zentrum für Lehrerbildung (ZfL), dem Fachbereich für Bildungswissenschaften und dem Projekt FUNK. Die Zusammenarbeit mit allen weiteren an der Lehrkräftebildung beteiligten Fachbereichen mit ihren jeweiligen Fachdidaktiken wird angestrebt.

 

Poster 5: Zentralprojekteinheit „Schulpraktische Elemente - außerschulische Lernorte“ (ZentrAL)

Britta Rudolf, Marie Schehl & Prof. Dr. Björn Risch

Als zentrale Einrichtung der RPTU Kaiserslautern – Landau versteht sich das „Zentrum für Bildung und Forschung an Außerschulischen Lernorten“ (ZentrAL) als Katalysator für eine praxisnahe Lehrkräftebildung im Zusammenhang mit Tätigkeiten an Lehr-Lern-Laboren. Schwerpunkte der Arbeit sind die Förderung von Projekten zu Bildung und Forschung an außerschulischen Lernorten sowie die Unterstützung, Koordination und Organisation in den Handlungsfeldern der Lernorte.

Im Fokus der Zentralprojekteinheit „Schulpraktische Elemente - außerschulische Lernorte“, die bei ZentrAL angegliedert ist, stand die Vernetzung und Unterstützung der Teilprojekte mit beziehungsweise an Lehr-Lern-Laboren und außerschulischen Lernorten. Ebenfalls zum Aufgabengebiet gehörten konzeptionelle und koordinierende Hilfestellungen zur Kooperation mit außerunterrichtlichen Lernangeboten und die Schaffung von Strukturen für Forschungsaktivitäten im Rahmen des MoSAiK-Projekts.

Im Rahmen des Posterbeitrags wird die Arbeit der Zentralprojekteinheit exemplarisch an den Zielbereichen von MoSAiK dargestellt.